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Prinzipiell können sämtliche derzeit aktuellen Reparationsverfahren angeboten werden. Doch nicht jedes Leistenbruch-Operationsverfahren ist für den einzelnen Patienten geeignet.
In Anbetracht der häufig sehr unterschiedlichen intraoperativen Befunde bezüglich Bruchtyp und Gewebebeschaffenheit, richtet sich die Operationsmethode nach den jeweils individuellen Gegebenheiten.
Man spricht von "Tailored Surgery", einer maßgeschneiderten Chirurgie. Entscheidend ist, dass bei der Wahl des Operationsverfahrens auf die individuelle Beschaffenheit des Gewebes sowie die Art des Bruches eingegangen werden sollte.
Wenn immer möglich, wird versucht, ohne Netzimplantation (Vermeidung von Fremdmaterial) zu operieren. Bei uns liegt der Anteil der netzfreien Operationverfahren bei 60-70%.
Dieses Verfahren wurde 2002 von Frau Dr. Ulrike Muschaweck eingeführt und hat inzwischen weltweite Akzeptanz für die operative Versorgung der Sportlerleiste.
Es kann ebenfalls bei kleineren Leistenhernien angewandt werden. Das Prinzip ist, daß dabei auf eine Eröffnung intakter Strukturen komplett verzichtet und nur der eigentliche Defekt "repariert" wird. Durch eine spannungsfreie Nahttechnik sind die Schmerzen nach der Operation deutlich geringer, zusätzlich bleibt das für eine uneingeschränkte Bewegung notwendige Muskelgleitlager komplett erhalten. Bei diesem Verfahren kann nach 2-3 Tagen bereits mit Sport wieder angefangen werden, ohne daß die Gefahr eines erneuten Leistenbruches dadurch vergrößert würde.
Bei Patienten mit indirekten und direkten Brüchen die eine gewisse Größe nicht überschreiten, wird das kanadische Verfahren nach Dr. E. Shouldice (Tailored-Surgery) durchgeführt.
Der Bruchlückenverschluss wird hierbei in Form einer Faszienverschiebeplastik, einer Nahttechnik vorgenommen. Wichtig dabei ist, daß die Beschaffenheit der Leistenkanalhinterwand, die für die Nahttechnik notwendig ist, ausreichend fest ist, um die Nahttechnik sicher durchführen zu können.
Bei Patienten mit einem medialen Bruch, wo ein klassisches Nahtverfahren nicht auszureichen scheint, kann dieses neuere Verfahren des indischen Chirurgen Mohan P. Desarda, mittels der Verwendung von körpereigenem Gewebe (dem unteren Anteil der Externusfaszie) eine Verstärkung der Hinterwand erreicht werden. Bei guter Beschaffenheit des Faszienverschiebelappens können mit dieser Technik auch vergleichbare Ergebnisse ohne die Verwendung von Kunststoffnetzen erzielt werden.
Bei Patienten mit schwacher Bauchdecke und großen Bruchpforten (direkte Brüche, direkter Leistenbruch) kann das Verfahren nach Lichtenstein zur Anwendung kommen. Es handelt sich um ein spannungsfreies ("tension-free") Verfahren mit Netzimplantation. Auch bei Rezidivbrüchen (Wiederholungsbruch) hat sich diese Operationsmethode bewährt. Dieses von Irving Lichtenstein beschriebene Verfahren wurde 1985 eingeführt und ist das weltweit am häufigsten durchgeführte offene Netzverfahren.
Dieses Verfahren basiert auf dem Operationsverfahren nach Dr. Rives. Hierbei wird ein großes Netz unterhalb der Bauchdeckenfaszien zwischen der Bauchdecke und dem Bauchfell platziert (präperitoneal). Dieses Verfahren ist für Patienten mit komplizierten Hernien, kombinierten Hernien und Rezidivhernien geeignet.
Laparoskopische Verfahren sind aufgrund von spezifischen Problemen (Vollnarkose, Möglichkeit von schwerwiegenden Komplikationen, zwangsläufiger Netzimplantation, stationärer Aufenthalt) ausschließlich Sonderfällen (z.B. mehrfaches Auftreten eines Rezidives) vorbehalten und unterliegen bei uns einer strengen Indikationsstellung.
UM HERNIENZENTRUM DR. CONZE
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