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Ein Narbenbruch ist ein Defekt in der vorderen Bauchwand welcher nach einem vorangegangenen Eingriff entsteht, also sekundär als Folge eines Eingriffes in der Bauchhöhle. Entsprechend ist er im Bereich der alten Inzisionsnarbe lokalisiert. Fast jeder fünfte Patient kann nach einem Baucheingriff einen solchen Defekt mit Vorwölbung entwickeln.
Somit stellt der Narbenbruch einer der häufigsten Komplikationen der Bauchchirurgie dar. In Deutschland werden jedes Jahr bis zu 50.000 Patienten an einem Narbenbruch operiert.
Wie bei den primären Bauchwanddefekten (z.B. Nabelhernie oder epigastrische Hernie) können durch diese Lücke in der Bauchwand Anteile von Baucheingeweiden und Teile von Organen aus dem Inneren der Bauchhöhle in den Bruchsack vor die Bauchdecke verlagert werden.
Die Entwicklung einer Narbenhernie scheint ein multifaktorieller Prozess mit zahlreichen unterschiedlichen Komponenten zu sein. Man unterscheidet 2 Gruppen von Faktoren, welche den Entstehungsprozess beeinflussen. Waren es früher vor allem chirurgisch-technische Faktoren, welche als Ursache angesehen wurden, konnten neuere Untersuchungen auch patientenabhängige biologische Faktoren belegen, welche das Auftreten einer Narbenhernie fördern.
abhängig von Größe der Bruchpforte und Bruchgeschwulst treten Narbenhernien ganz unterschiedlich in Erscheinung. Kleine Defekte werden oft gar nicht bemerkt. Je nach dem wie viele Anteile von Organanteilen aus der Bauchhöhle in den Bruchsack verlagert werden, kann eine Narbenhernie zu beträchtlichen Ausmaßen führen, man spricht dann auch vom „verlorenen Heimatrecht der Baucheingeweide in der Bauchhöhle“.
Narbenhernien können neben einer kosmetischen Auffälligkeit mit entsprechender Vorwölbung aber auch zu dramatischen Komplikationen führen, wenn durch Einklemmung von Darmschlingen die Darmpassage gestört wird und es zu einem Darmverschluss kommt. Dies macht dann ein notfallmäßiges chirurgisches Handeln notwendig.
Der Nachweis einer Narbenhernie ist meist bereits durch eine klinische Untersuchung, d.h. durch Inspektion und Tasten der Bruchgeschwulst unter der Narbe möglich. Häufig lässt sich im Liegen die Bruchgeschwulst problemlos reponieren und die Bruchpforte tasten. Wir führen danach grundsätzlich eine sonographische Untersuchung der vorderen Bauchwand durch. Dies ermöglicht zum einen die genaue Größenbestimmung der Bruchpforte und den Inhalt der Bruchgeschwulst, zum anderen lassen sich dadurch weitere Defekte im Bereich der alten Inzision ausschließen.
Ziel der chirurgischen Behandlung ist, die Rückverlagerung des „Bruchinhalts“ in die Bauchhöhle und ein dauerhafter Verschluss der Bruchpforte zu erreichen. Die konventionellen Nahtverfahren werden bei der Versorgung von Narbenhernien (Narbenbruch Operation) nur noch in Ausnahmesituationen durchgeführt. Langzeitstudien haben ein Wiederauftreten von Narbenhernien nach Nahtverfahren in > 50% gezeigt. Eine Verstärkung der Bauchwand mittels nicht-resorbierbaren Kunststoffnetzen hat sich deshalb heute als Standard etabliert. Dabei gibt es ganz unterschiedliche anatomische Netzpositionen und operative Zugangswege zu unterscheiden.
So kann die Reparation entweder offen oder laparoskopisch mittels sogenannter Schlüssellochchirurgie erfolgen, das Netz als Bauchwandverstärkung (= Netzaugmentation) oder als Bauchwandersatz (=Netzbridging) eingesetzt werden. In der offenen Technik kann das Netz auf die Faszie gelegt werden (sog. Onlay-Verfahren), retromuskulär zwischen die Bauchwandschichten hinter die Muskulatur (sog. Sublay-Verfahren) oder innen auf das Bauchfell platziert werden (sog. offenen IPOM-Verfahren). Bei der laparoskopischen Technik wird zunächst eine Bauchspiegelung durchgeführt und dann die Bruchpforte mit einem beschichteten Kunststoffnetz von innen abgedeckt.
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